Geleitwort zu

Albert von Hallers Buch
"Macht und Geheimnis der Nahrung"

Als die erste Auflage dieses Buches erschien, schrieb einer der Begründer der modernen Ernährungswissenschaft, Prof. Mc Collum von der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität an den Verfasser: "Vor zwei Tagen erhielt ich ein Exemplar Ihres Buches. Ich habe es bereits von Anfang bis Ende gelesen, und die Lektüre einer jeden Seite Ihres Buches war mir ein Genuss. Es ist Ihnen bewundernswert gelungen, die dramatische Geschichte der Ernährungs­forschung für die Gesundheit von Mensch und Tier überall in der Welt darzustellen."

Die beste Einführung zu diesem Buch und seinem Thema sind die Worte eines Forschers, der mit der Entdeckung des Vitamins A den Weg zu den fettlöslichen Vitaminen öffnete, und der mit genialen Experimenten Grundlagen der modernen Ernährungswissenschaft schuf. Mc Collum spricht von der dramatischen Geschichte der Forschung, und genau das ist die Absicht dieses Buches: Den Leser an dem dramatischen Kampf der Forscher um die Gesundheit des Menschen in aller Welt teilnehmen zu lassen. Es genügt nicht, wenn das erkämpfte und erprobte Wissen von der Macht und dem Geheimnis der Nahrung den Fachleuten vorbehalten bleibt. Jeder tut mit dem, was er isst, etwas für oder gegen seine Gesundheit. Darum ist ein Einblick in die von den Forschern enthüllten Geheimnisse für jeden von unmittelbarer Bedeutung.

Teilnahme ist mehr als Belehrung. Wer dem Gang der Forschung folgt, dieser oft verzweifelten Suche nach mehr Wissen; wer die Katastrophen kennt, in die aus unvermuteten Ursachen Millionen hineingerissen wurden; wer die Zusammenhänge erblickt, so wie sie sich den Forschern zeigten, - dem wird der Schatz dieses Wissens leichter zum eigenen Wohl zugänglich werden.

Es ist mir ein Bedürfnis, auch an dieser Stelle allen jenen Forschern zu danken, die mir ihr Wissen großzügig zur Verfügung gestellt haben, sowohl durch persönliche Briefe, als auch durch die überlassung wichtiger Publikationen. Zu diesen Forschern gehören neben McCollum der Nobelpreisträger Szent-Györgyi, dem es gelang, das Vitamin C zu isolieren und damit als selbständigen Wirkstoff vorzustellen; ferner Elvehjem, der mit der Entdeckung des Vitamins gegen Pellagra einen tausendfältigen Tod besiegte; dann Casimir Funk, der am Lister-Institut in London den von vielen lange vergebens gesuchten Anti-Beriberi-Stoff fand und ihm den bahnbrechenden Namen Vitamin gab.

Die neue Auflage erscheint wiederum im letzten Kapitel ergänzt, aber sonst unverändert; auch die statistischen Zahlen sind nicht geändert, da es sich um eindeutige, nachprüfbare Ergebnisse der Forschung handelt, die im lebendigen Zusammenhang ihre Gültigkeit behalten.

Den Autor erreichen häufig persönliche Fragen interessierter Leser. Daher sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Verfasser sich nicht auf das Studium der Forschung und den Gedankenaustausch mit großen Forschern beschränkt hat. Er hat in den Ländern des Nordens und in den Tropen gelebt, in hygienisch sauberen und in malariaverseuchten Gebieten, er ist zu Fuß viele Monate lang durch afrikanische Urwälder marschiert - und hat dabei überall die Nahrung der ansässigen Bevölkerung geteilt. Das Ergebnis findet der Leser auf vielen Seiten dieses Buches. Eindeutig lehrt die Erfahrung, dass es nicht nur eine einzige ideale Kostform gibt, sondern viele. Die Nahrung muss der Umwelt des Menschen und seinen Lebensgewohnheiten angepasst sein. Der Eskimo muss sich anders ernähren als der Tropenbewohner. Doch gibt es hierbei einen "kategorischen Imperativ", ein strenges Gesetz, das alle so verschieden aussehenden natürlichen Arten der Ernährung verbindet. Immer und überall müssen bestimmte natürliche Grundstoffe vorhanden sein, in bestimmten Mengen, in bestimmten natürlichen Verbindungen und Zusammensetzungen. Darüber wissen wir zwar nicht alles, aber doch viel. Für sich selbst hat der Autor erreicht, dass er im hohen Alter (Jahrgang 1903) frei von Altersleiden ist, über ein ungetrübtes Gedächtnis verfügt und heiter und produktiv am Leben teilnimmt. - Den gesammelten Schatz an Erfahrungen und Erkenntnissen möchte der Autor dem Leser auf lebendige und anschauliche Weise zugänglich machen.

Stuttgart, im Sommer 1995
Albert von Haller

Anmerkung der Arthrose-Selbsthilfe:
Albert von Haller hat in diesem Buch wertvolle Informationen zum Thema Ernährung gesammelt. Seine Aussagen zur Kuhmilch entsprechen nicht unseren heutigen Erkenntnissen.

Milch ist in rohem Zustand, also ohne Mitwirkung einer Molkerei und ohne Erhitzung praktisch nicht mehr zu haben, aber auch dann wäre sie für Arthrose-Betroffene höchst ungeeignet. Unsere langjährigen Erfahrungen haben gezeigt, dass wir auf Milch in jeder Form und auf alle Milchprodukte besser verzichten sollten.

Einzige Ausnahme ist die Butter, weil sie uns mit hochwertigem Fett versorgt, das viele ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält.

Telefonische Beratung wochentags unter der Nummer 0 56 62 - 40 88 51